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Hilfe, ich meditiere!

Meditation aus Sicht einer Fliegerin

Ready for take-off! Der Pilot erhöht die Triebwerkleistung per
Schubhebel, das Flugzeug wird schneller und schneller, hebt ab,
scheinbar mühelos, der Traum vom Fliegen. Abgehoben! Aber
mit Boden unter den Füßen. Die Take-off-Phase erfordert 100%
Präsenz. Die Fähigkeit, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen,
sich zu zentrieren und die Aufmerksamkeit für eine Zeit lang
auf etwas Bestimmtes zu lenken. Das Flugzeug durchfliegt die
Wolken, und über den Wolken erstrahlt der Himmel im
Sonnenschein. Pure Präsenz, ruhiger, gleichmäßiger Atem, du
bist zentriert, du blickst aus dem Fenster nach unten und
siehst, wie die Wolken unter dir vorbeiziehen, du bemerkst
Freude, du spürst den Sitz unter deinem Körper und du weißt:

„Dies ist ein wundervoller Augenblick“

Warum Qi Gong Übungen in einer hektischen Welt so wertvoll sind

Vom hektischen Lebensstil direkt in stillsitzende und nicht-denkende Meditation überzugehen fällt oft schwer. Das Gegenteil vom erwünschtem Ziel tritt ein, noch mehr Gedanken. Doch wie können wir einen Übergang finden, in das was unseren geschäftigen Geist beruhigt und uns Zeit schenkt nach und nach in diesen so wertvollen und entspannenden Bereich zu gelangen, den wir als unser inneres Refugium der Stille bezeichnen könnten?

Mit der Jahrtausend alten Praxis des Qi Gong haben Menschen weltweit ihren Weg gefunden, genau dieses tun zu können, über die Bewegung in die Meditation geführt zu werden. Dies ist eine sehr wertvolle Erfahrung. Sie nimmt den Druck und lässt Raum erst einmal vom Alltagsgeschehen über die Bewegung in die Entspannung zu gelangen. Dabei wird der Parasympathische Bereich im Gehirn aktiviert, diese Aktivierung ist die Basis für alles weitere. Positiv ist, dass wir damit den Stress-Reaktions-Mechanismus unterbrechen und unser Gehirn nun all die Botenstoffe aussenden kann, die für Entspannung stehen. Dies ist die Basis für einen Übungserfolg. Tiefe Entspannung ist der Schlüssel zur Langlebigkeit in der Qi Gong Tradition.

Wir üben langsam und harmonisieren den Fluss unserer Lebensenergie, unsere Emotionen können sich verwandeln und wir erfahren eine Qualität des inneren Friedens die uns nährt und stärkt.

Ist es nicht dass, was unsere Welt im Augenblick braucht?

Schenke dir ein Lächeln

Heute möchte ich mit dir 7 positive Wirkungen des Lächelns teilen. Schon bevor die Wissenschaft sich mit der positiven Wirkung des Lachens beschäftigt hat, gab es in vielen Kulturen und besonders in den asiatischen Kulturkreis ein Wissen über die positive Kraft des Lachens.

  • 1. Wenn du lächelst und an Dinge denkst, die ein Lächeln hervorrufen, geht es dir gleich besser.
    Beobachte es einmal im Selbstexperiment.
  • 2. Die Kraft des Lächelns setzt positive neurochemische Substanzen wie Dopamin und natürliche Opioide (z.B. Endorphine) frei.
  • 3. Durch diese neurochemischen Prozesse erhält dein Gehirn ein positives Signal und beruhigt mögliche Stressreaktionen.
  • 4. Ein freundlicher Gesichtsausdruck kann für deine Zukunft des Älterwerdens von großer Bedeutung sein. Wähle Weise, denn Lachfalten werden im Kontakt mit anderen Menschen als sympathischer wahrgenommen als Zornesfalten. Menschen mögen Menschen mit einem positiven und freundlichen Gesichtsausdruck. Eine chinesische Weisheit besagt, dass man mit einem Lächeln mehr Freunde gewinnt wie mit einem langen Gesicht.
  • 5. In deinem Gehirn gibt es einen Bereich, der am Abwägen ist, ob es eine Bedrohung gibt oder nicht. Möchtest du eine gute Stimmung im Team fördern, einen wertschätzenden Umgang und ein angenehmes Arbeitsklima? Dann lächle und die Gehirne können sich wieder entspannen und du erzeugst ein stressfreies Miteinander. So kannst du eine größere Verbundenheit mit anderen Menschen erfahren.
  • 6. In der Psychologie spricht man von „emotionaler Übertragung“ und in deinem Gehirn sind es die „Spiegelneuronen“ die jetzt aktiv werden. Du fragst dich was sind denn Spiegelneuronen? Nun, ich bin absolut sicher, dass du gelacht hast beim Anblick des Orang-Utans.
  • 7. Was tun, wenn ich wütend bin oder Ärger empfinde? Nimm deine Emotionen an so wie sie gerade da sind. Es geht nicht darum einfach ein nettes Gesicht aufzusetzen, aber wenn es dir möglich ist dich mit deinen Emotionen anzunehmen, fällt es deinem Gehirn leichter auch hier mögliche Stressreaktionen zu unterbrechen und sich selbst zu regulieren. Vielleicht kannst du nun erahnen welch Möglichkeiten du hast ein glückliches und gesundes Leben zu fördern.

Denke an die Spiegelneuronen und welch Möglichkeiten sich offenbaren, diese Welt zu einem friedlicheren Ort zu machen.

Well-Being-Routine für heute:

Denke an die Spiegelneuronen und welch Möglichkeiten sich offenbaren, diese Welt zu einem friedlicheren Ort zu machen.
Schenke der Welt ein Lächeln und erschaffe einen wertvollen Lebensmoment

Not macht erfinderisch

Manchmal kann aus einer unguten Situation etwas Gutes entstehen. Vor ein paar Jahren gab es bei uns in der Flugzeugkabine eine neue Produkteinführung. Ein 5 Star Service Namens BCSS (Business Class Signature Service) wurde eingeführt. Alle vertrauten Serviceabläufe wurden umgeändert in einen Restaurantservice in der Luft. Kein Getränke Trolley mehr, kein schön drapierter Bocadowagen mehr, dafür nur Gerenne und Rückenschmerzen inklusive. Ein wahrer Balanceakt in der Luft. Da kam mir meine Zeit beim chinesischen Nationalzirkus sehr entgegen und ich durfte mich noch im Jonglieren üben. (siehe Blogbeitrag Multitasking) Ehrlich gesagt war kaum eine/r von diesem Service begeistert und wir befanden uns in der Stressphase dieser Veränderung. Ich selbst war am schimpfen, denn ohne meinen Getränketrolley fühlte ich mich nicht mehr als vollwertige Flugbegleiterin. Widerstand erschafft leiden. Das sage ich in der Zwischenzeit als Stressprofi. Es brauchte ein paar Wochen und ich ergab mich meinem Schicksal. So lag ich daheim im Bett und weinte meinem Getränkewagen hinterher – und plötzlich, wie aus dem Nichts kam diese Idee. Keiner denkt an uns, für alles haben wir im Flugzeug eine Procedure und trainieren diese in unseren jährlichen Emergency Schulungen. Aber, für unseren persönlichen Stress ist keine dabei, du wirst ins kalte Wasser geworfen… es geht schon, ist in solchen Fällen ein schnell gesagtes Motto. Wir sind flexibel, aber der Stresstest fand direkt am Mitarbeiter statt. So kam die Idee für eine Hilfe für meine Kollegen/innen mit dem „Stress-Survival-Kit“ für Flugbegleiter. Die Idee war schnell umgesetzt und das Büchlein ging in Druck. Ich konnte vielen meiner Kollegen/innen eine Freude bereiten und mir wurden Türen geöffnet für Vorträge und Seminare zu diesem Thema. Sogar ein Beitrag im WDR Markt „Kunden aus der Hölle“ habe ich dieser Idee zu verdanken.
Diese Veränderung hat mir geholfen neue Wege der konstruktiven Stressbewältigung zu gehen. Wir mögen Veränderungen wahrscheinlich alle nicht gerne. Sie sind Teil unseres Lebens und begleiten uns vom ersten bis zum letzten Atemzug.

Vielleicht durchlebst du gerade eine Phase, in der Veränderungen dich begleiten. Stelle dir bitte die Frage:

„Wie kann ich jetzt einen wertvollen Lebensmoment erschaffen?“

Welche Ideen, Einfälle und Möglichkeiten kommen dir in den Sinn?

Hilfe! Stress bei der Arbeit, was kann ich tun?

Kennst du das Gefühl, du gibst dein Bestes und trotzdem ist es nicht genug? Zuviel prasselt auf dich ein und du kommst nicht mehr hinterher. Jetzt ist Organisationstalent gefragt. Frage dich was hat gerade Priorität? Lenke deinen Focus auf diese Aufgabe und zwar mit deiner ganzen Aufmerksamkeit zu 100%. Es wird keinen Sinn machen mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Hast du dich entschieden was im Augenblick wesentlich ist?

  1. Werde präsent. Atme einige Male tief ein und aus bevor du beginnst. Dies hilft dir dich zu fokussieren und vermeidet mögliche Fehler. So kannst du effizienter arbeiten und du sparst Zeit und Energie.
  2. Dein Kopf lässt dich nicht in Ruhe und möchte dir ein schlechtes Gewissen einreden? Fakt ist: „Du stehst schon unter Druck!“ Lege einmal deine Hand auf dein Herz und begegne dir selbst wohlwollend und mit Mitgefühl. Wenn du anfängst zu hyperventilieren ist keinem geholfen. Beobachte dich einmal selbst in einer Situation, in der du unter Druck stehst und du dir nicht wohlwollend begegnest. Wie ist dein Energielevel nach dem Ereignis? Sammle in Zukunft Erfahrungen, in denen du die ersten beiden Punkte anwendest. Wie ist dein Energielevel nun nach dieser Erfahrung?
  3. Fordere Hilfe ein. Zu wissen, dass andere dich unterstützen könnten, gibt Sicherheit und fördert die Verbundenheit.

Wissenswert

Wenn du Stress hast und keinen gescheiten Plan, wie du auf den Stress reagierst, hat dieser und deine gewohnten Reaktionsmuster auf diesen die Oberhand. Erst wenn dein Gehirn vom reaktiven Modus in sein Grundgleichgewicht, den anpassungsfähigen Modus zurückkehrt, befindet sich der Körper in seinem natürlichen Gleichgewicht des Wiederauffüllens, Reparierens und der Erholung. Diese 3. Schritte unterstützen dich und dein Gehirn bei der Bewältigung von Stresserlebnissen.

Was ist ein reaktiver Modus?

Das Stressreaktionssystem unseres Gehirns ist in der Evolutionsgeschichte des menschlichen Gehirns ein sehr alter Bereich. Der uns vor angreifenden Löwen schützte. Dieser ist auch bekannt als das „Kampf oder Flucht System“ und wird aktiv bei Bedrohungssituationen. Aus dem Tierreich kennen wir reaktives Verhalten wie Kampf, Abwehr oder Erstarrung. Ist bei uns Menschen dieser Bereich aktiv sind wir auf Selbstschutz ausgerichtet und reagieren aggressiv, ängstlich oder abeisend. Um wieder in ein Grundgleichgewicht zurückzukehren und dem Gehirn das Signal von Sicherheit zu geben unterstützt dich deine Atmung, besonders wenn du deinen Focus auf ein langes Ausatmen lenkst, so wird der Bereich aktiviert, der für Entspannung steht, der sogenannte Parasympathikus des autonomen Nervensystems. Nur einen einzigen Atemzug von Anfang bis zum Ende verfolgen, kann bemerkenswert zentrieren und beruhigend wirken.
Mit der Praxis des Selbstmitgefühl (z.B.: „Hand aufs Herz)“ stimulierst du das Führsorgesystem und gibst dir und deinem Gehirn die Botschaft von Sicherheit und beruhigen. Dabei wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Der Neurotransmitter für Beruhigen und ist ein direktes Gegenmittel gegen das Stresshormon Cortisol.
Vielen Menschen gelingt es nicht mehr von diesem Zustand auf das Normalniveau zurückzukehren. Über kurz oder lang kann sich diese Daueraktivierung negativ auf die Gesundheit auswirken.
Daher lohnt es sich Methoden zu erlernen, die dich unterstützen leichter wieder in ein Grundgleichgewicht zurückzukehren.

Eine amüsante Geschichte:

Der Fahrdienstleiter am Stuttgarter Hauptbahnhof hat eben den Zug nach Karlsruhe zur Abfahrt freigegeben, da eilen plötzlich drei Männer mit Koffern herbei. Der Bedienstete wirft die Koffer in den anfahrenden Zug, packt zwei der drei Männer, schiebt sie in den Wagen und sagt zum dritten: „Schade, bei Ihnen hat es nicht mehr gereicht.“ Darauf der Zurückgebliebene: „Eigentlich wollte bloß ich verreisen, die anderen haben mich nur zum Bahnhof gebracht.“
(Karlheinz A. Geißler: Wart ‘mal schnell. Wie wir der Zeit ein Schnippchen schlagen.)

Multitasking

Viele Jahre war ich Mitglied beim chinesischen Nationalzirkus. Ich war Bewegungs- und Verbiegungskünstlerin – und war richtig gut indem was ich da tat. So dachte ich jedenfalls. Eines Tages hatte ich ein Coaching Gespräch mit einem Bekannten. Ich war sehr erschöpft und tat mich schwer mit einer Entscheidung, die mein Leben beeinflusste. Er sagte zu mir: „Wenn du weiterhin zwischen zwei Stühlen sitzt, hängst du irgendwann durch.“ Nun kam die Balletteuse in mir durch, denn das über mehrere Jahrzehnte ausgeübte Balletttraining stärkte mein Durchhaltevermögen und die Kunst, Schmerz diszipliniert zu ertragen. Ich antwortete: „Das kann ich gut aushalten!“ Schon fing ich an zu lachen, denn die Retoure kam mit einer Antwort: „Dann solle ich doch lieber zum chinesischen Nationalzirkus gehen.“

Ich kann es manchmal immer noch nicht lassen und versuche mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Gerade wenn ich im Flugzeug bin, probiere ich mich darin aus, mehrere Arme und Beine zu haben, um all den Passagierwünschen gerecht zu werden. Manchmal funktioniert es sogar.

Nun die Realität. Sorry! Multitasking gibt es nicht.

Tja! Ich weiß, ich bin beim chinesischen Nationalzirkus nicht allein. Aber das ändert nichts daran, dass die Wissenschaft alles immer ganz genau herausfinden möchte. Die Realität ist: „Das Gehirn erledigt immer eine Aufgabe nach der anderen.“

Beobachte beim nächsten Versuch des Multitasking, ob du deine Aufmerksamkeit von einer Aufgabe zur nächsten lenkst und mit 100% Aufmerksamkeit dabei bist oder nur zu 50%.

Mein letztes Versagen bei einem Versuch des Multitasking hinterließ ein angebranntes Mittagessen auf der Herdplatte.

Mein Fazit!

Ich habe mir vorgenommen den chinesischen Nationalzirkus zu verlassen. Mit Ende 40ig machen meine Knochen nicht mehr alles mit und mit dem Alter wächst bekanntlich die Weisheit. Ich lenke meine Aufmerksamkeit nun auf Chancen, die sich aus einer Haltung der Achtsamkeit ergeben. Ich habe festgestellt, ich arbeite viel effizienter und verwalte meine körperlichen und geistigen Energieressourcen besser.

Möchtest Du weiterkommen?

Dann lese den nächsten Blogbeitrag über „Das Geschenk der Achtsamkeit“